Sonntag, 27. Juli 2014

Der Vegane Fleischfresser - eine neue Spezies

Mir ist eine unglaubliche Entdeckung gelungen. Eine neue Spezies, der Homo Vegano Carnivor.
Was ist das und was zeichnet ihn aus?
Dabei handelt es sich um eine Untergruppe des Homo Sapiens, die sich vor allem durch seine Ernährungsgewohnheiten bzw. Ernährungsverträglichkeiten von seinen Artverwandten abgrenzt.
Die empfohlene Ernährung für einen Homo Vegano Carnivor sieht den teilweise bis völligen Verzicht auf Kuhmilchprodukte und Hühner-Eiern vor. Darüberhinaus ist eine Low Carb Ernährung mit der völligen Abwesenheit von glutenhaltigen Produkten anzuwenden. Fleisch und Fisch hingegen werden durchaus vertragen und bevorzugt. 

Also was haben wir nun hier?
Der Homo Vegano Carnivor ist eine Tribrid zwischen einem Low Carber (Gluten-Frei), Veganer und Paleo-er.

Mit dem Low Carber hat er die glutenfreie Ernährung gemein, die sich aus dem völligen Verzicht auf Getreideprodukten ergibt. Sein hoher Fettkonsum, mit oder ohne ketogener Stoffwechsellage, sowie die Präferenz für Fleisch und Fisch stellt die Schnittmenge mit der Paleo-Ernährung dar. Der Verzicht auf Kuhmilchprodukte und Hühnereiern kommt klar aus der veganen Ernährungslehre. Der hohe Anteil an unverarbeiteten, natürlichen Obst- und Gemüseprodukten ergibt sich aus der Schnittmenge der veganen mi der Paleo-Ernährungslehre.
Der Homo Vegano Carnivor ernährt sich also vorrangig von Kohlenhydrat-armen Obst- und Gemüsesorten, Kokosöl und anderen hochwertigen Ölen, mit dem gelegentlichen Verzehr von qualitativ hochwertigen Fleisch- und Fischprodukten.

Man könnte auch sagen, der Homo Vegano Carnivor isst nichts vom Tier außer das Tier selbst - Nothing from the Animal, but the Animal.

Wie es zu der Entdeckung dieser seltenen Spezies kam:

Nun ja, ohne es zu wissen habe ich ein sehr prachtvolles Exemplar vor einigen Jahren geheiratet und ich koche jeden Tag für ihn - bisher nur low-carb, doch um eine artgerechte Ernährung zu bieten werde ich in Zukunft all meine Kreativität und Forschungsenergie aufbringen müssen um meinen Mann satt zu kriegen.
Hintergrund der ganzen Geschichte ist, dass mein Mann aufgrund einer latent-chronischen Entzündung, die irgendwo in seinem Körper von seinem Immunsystem ausgefochten wird, nicht nur dauerhaft trocken und schuppige Stellen an seinen Händen hat, sondern auch eine chronische Mandelentzündung sowie Ausbrüche von Fieberbläschen an den Fußsohlen.
Statt eine Cortisol-Creme nach der anderen aufzutragen und die Mandeln operativ zu entfernen, hat uns unsere Naturheilverfahren-praktizierende Ärztin zu einem IgG4 Test geraten. Das ist der Allergie-Test, der über Blutabnahme funktioniert und der nicht von der Kasse bezahlt wird. Die Mandel-OP und die ständige Cortisol-Creme wiederum würde bezahlt werden und käme, glaub ich, teurer als dieser Test. Ok, der Test und seine Aussagekraft stehen in der Kritik, aber zur Zeit ist es das Beste was wir haben um solche latenten, im Hintergrund ablaufenden Immunreaktionen auf Lebensmittel feststellen zu können bzw. eine Indikation zu geben. Am Ende muss man immer schauen, was man mit den Ergebnissen anfängt und ob einem eine Anpassung an die Empfehlungen dann auch wirklich Besserung verschaffen.
Das Ergebnis des IgG4 zeigte eine starke Immunreaktion auf Hühnerei sowie Kuhmilchprodukten und allen glutenhaltigen Getreidesorten auf.
Mein Mann war frustriert, doch mein Ehrgeiz war geweckt.

Der Aktionsplan:

Es ist nun aber nicht so einfach Rezepte und dergleichen für diese Art der Ernährung zu finden. In den meisten Veganen Kochbüchern wird zwar auf Eier und Milch verzichte, dafür wird Soja untergemischt woimmer möglich und Brot und Pasta gegessen - was bleibt ihnen sonst auch noch viel anderes übrig, das wenig Aufwand und schnelle Sättigung verspricht. Die Gluten-freie und low-carb Komponente kommt also häufig viel zu kurz.
Kochbücher und Foren zum Thema Paleo strotzen dafür vor Eiern und zum Teil auch Milchprodukten - Kuhmilch ja oder nein ist ja so ein Punkt der die Paleo-Anhänger in zwei Lager spaltet. Dafür ist die Paleo-Ernährung frei von Gluten und auch wesentlich Low-Carb freundlicher.
Low Carb High Fat selbst enthält ebenfalls viele Eier, hat kein Problem mit Kuhmilch und auch Gluten ist nicht zwangsläufig ein Problem. Gluten wird oft als Backzutat in Reinform verwendet.
Aber nach etwas Recherche hier und da bin ich auf folgende Bücher gestoßen:


In der Veganen Ecke: Attila Hildmann mit Vegan for Fit. In der Paleo-Ecke sein Kontrahent: Nico Richter mit Paleo Power For Life.
Attila Hildmann hat ja schon mehrere Bücher zum Thema Vegan verfasst und propagiert die Vegane Ernährung auch schon erfolgreich in diversen TV Shows. Sein Buch Vegan for Fit ist von seinen Büchern das am meisten auf Low-Carb ausgerichtete Buch und daher meiner Meinung nach die beste Wahl für unsere Zwecke.
Nico Richter hat bisher nur das eine Buch, ist dafür aber mit seinem Team im Internet auf seiner Website http://www.paleo360.de/ sehr aktiv und bietet dort neben vielen frei verfügbaren Rezepten auch verschiedene Coachings bezüglich Paleo-Ernährungsumstellung an.
Beide Bücher offerieren eine 30-Tage Challenge bzw. 30- Tage Umstellung an.
Wir sind noch unentschlossen ob wir die beiden 30-Tage programme einfach mixen, immerhin passt keiner von beiden Konzepten 100%-ig zu unseren Bedürfnissen, oder ob wir sie nacheinander ablaufen und schauen was für uns besser funktioniert.

Bei all dem Aufwand kommt es am Ende darauf an, ob sich was mit der vegan-carnivoren Ernährung wirklich eine Besserung für uns einstellt.

Wenn ihr Tipps und Tricks zu diesem Thema habt, lasst mir doch einen Kommentar oder Link da.